Die Amphibien – Lurche

Feuersalamander (Salamandra salamandra): Man kann ihn häufig an feuchten Tagen in unseren Wäldern antreffen. (foto F. Padovan)

     Im Schaukasten der Lurche fallen uns die lebhaften Farben des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) auf oder auch die der Gelbbauchunke (Bombina variegata): der Erste gehört zur Gruppe der Schwanzlurche, die mit einem Schwanz versehen sind, die Zweite zu den Froschlurchen, die hingegen keinen Schwanz besitzen. Beide jedoch zeigen ihre auffallenden Farben als Warnsignal, das direkt an ihre Feinde gerichtet ist. Es soll diese davon abhalten ihr Fleisch zu kosten, das unangenehm schmeckt und giftig ist.
     Zahlreiche Frösche und Kröten leben in den feuchten Zonen unseres Gebietes: Den Grasfrosch (Rana temporaria), der seinen wissenschaftlichen Namen von den zwei dreieckigen Flecken auf den Schläfen erhalten hat, findet man bis auf 2000 m Höhe. Die Erdkröte (Bufo bufo) lebt überwiegend auf dem Erdboden und begibt sich nur im Frühling während der Fortpflanzung zu Tausenden ins Wasser. Der Laubfrosch (Hyla arborea) hat dank seiner Lebensgewohnheiten - er lebt auf den Bäumen - eine leuchtend grüne Tarnfarbe. Bei den Froschlurchen ist das Weibchen größer als das Männchen, er besitzt aber Schallblasen für seinen Sommergesang.
     Unter den Molchen ist das Männchen des Alpenmolches (Triturus alpestris) sehr schön, während der Paarungszeit zeigt er einen gelben, dunkel gestreiften Rückenkamm und eine glühend orangene Bauchfarbe. Die seltene Art des Alpensalamanders (Salamandra atra) lebt im Hochgebirge und das Weibchen bringt bei der Geburt lebende Junge auf die Welt.

Die Morphologie der Amphibien
     Die Amphibien sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur immer gleich der Temperatur ihrer Umgebung ist. Ihre Haut ist mit Warzen übersät, in denen sich zahlreiche granulöse Drüsen befinden, welche einen reizbaren und giftigen Schleim ausscheiden, oft mit bakterientötender Funktion. Einige Arten, wie der Feuersalamander oder die Unke, haben lebhafte Farbtöne, die als Abschreckung direkt mit den vorhandenen Giften und dem unangenehm schmeckenden Fleisch des Tieres in Verbindung stehen.
     Die Amphibien sind im Allgemeinen eierlegende Tiere, ausgenommen von einigen ovoviviparen. Sie legen ihre Eier von einer gallertartigen Substanz umhüllt in eine membranartige Hülle. Die Entwicklung ist eine charakteristische Metamorphose; es erscheinen die Gelenke, es verschwinden die äußeren Kiemen und manchmal der Schwanz.
     Die in der Provinz Belluno lebenden Amphibien sind von zwei Zugehörigkeitsordnungen: Die Froschlurche (Kröten, Frösche, Unken) sind ohne Schwanz, mit einem gedrungenen Körper und langen hinteren Sprungbeinen; die Schwanzlurche (Molche und Salamander) haben einen Schwanz, einen längeren Körper und sind von einer langsameren Bewegung.
     Die Amphibien sind eine gefährdete Tierart, denn die verwundbarsten Phasen ihrer Entwicklung hängen von der Erhaltung der feuchten Zonen oder der zeitweiligen Wasserspeicherung in unseren Gebieten ab.