Sant’Antonio Tiriton
Forstroute - Gemeinde von Tambre

Lama del Cansiglio. Le lame (zone umide) naturali o artificiali sono delle pozze d’acqua che riempiono le doline impermeabilizzate dal limo sedimentato. (foto C. Lasen)

    Der regionale Domänenwald des Cansiglio breitet sich auf etwa 5000 ha aus, und wird im Augenblick von der staatlichen Forstverwaltung und dem regionalen Betrieb Veneto Agricoltura betreut. Er befindet sich auf einer karstigen Hochebene in einer charakteristischen Beckenform, wo die Erscheinungen der thermischen Inversion auftreten, von denen die Anwesenheit und Art der Pflanzenwelt abhängig ist. Eben deshalb befinden sich in niedriger Höhe die Weiden, von Nadelwäldern umgeben, während auf den höheren Abhängen die Lärchenwälder überwiegen. Die Forstroute von Sant’Antonio Tiriton schlängelt sich ringelförmig im Innern eines nördlichen Landstreifens des Waldes auf dem Cansiglio, nicht weit vom zimbrischen Ort Pian Osteria.
    Der Wald des Cansiglio und im Besonderen die Mischwälder, in denen die Lärche sich mit Tanne und Fichte vermischt, bilden ohne weiteres ein Bodenökosystem von hohem Interesse und Abwechslungsreichtum; ideal zur Beobachtung der ökologischen Entwicklung und der biologischen Vielfalt, der Fauna, der Moose, der Flechten und der Pilze aus dem Gebiet des Alpago-Cansiglio.
    Einige der Elemente, die das wertvolle natürliche Gebiet charakterisieren, sind: die Struktur des Waldes, auf mehreren Pflanzenschichten aufgebaut, die Variabilität der Baumgrößen und die Anwesenheit von zahlreichen botanischen Arten, die mit Moos bedeckten Baumstümpfe und großen Bäume. Diese Umwelt ist dafür geeignet, verschiedenartige Organismen von Tieren und Pflanzen zu beherbergen, welche eine umfassende Nahrungskette unterhalten und dazu beitragen, die biologische Vielfalt des Waldes in diesem Gebiet zu bereichern.
    In der Malakofauna des Cansiglio sind unter den Weichtieren die Lungenschnecken vorhanden, eine wichtige, wenn auch wenig sichtbare Besiedlung in den verschiedenen Mikrohabitats des Waldes (Baumstämme, Wurzelstöcke, Streu) im Gebiet Alpago-Cansiglio. Auf der vorgeschlagenen Route ist es möglich, dank ihrer großen Verbreitung und des mittleren bis großen Ausmaßes ihres Gehäuses, die Helix pomatia (die gemeine Schnecke) zu beobachten. Die Flechten sind Organismen, die aus der symbiotischen Union einer Alge mit einem Pilz entstehen. Sie erscheinen zahlreich auf Steinen, auf Rinden und hängen an den Ästen der Zweige. Sie sind wichtige Anzeiger der Qualität der Luft und der Gesundheit des Ökosystems; sie finden ihr ideales Wohngebiet in den reifen natürlichen Mischwäldern, die von hoher Feuchtigkeit charakterisiert sind.
    Die Pilze sind in vielen Formen anwesend, auch in fruchtartiger Form längs der Baumstämme, auf Baumstümpfen und auf faulendem Holz. Ihre Anwesenheit ist sehr wichtig in den Ökosystemen des Waldes, sie beteiligen sich im Besonderen am Abbau der organischen Substanz.
    Il Cansiglio, wo die Jagd schon seit langer Zeit verboten ist, bietet dem größten Teil der gemeinen Wirbeltiere in seinem voralpinen und alpinen Gebirge Unterschlupf. Am leichtesten kann man unter den Säugetieren das Reh und den Hirsch beobachten, sie sind zahlreich im Wald anwesend. Hier leben auch viele Tiere mit dämmerungsaktiven und nächtlichen Angewohnheiten, während Nagetiere und kleine Säugetiere Tag und Nacht leichte Beute der Raubvögel sind. Das Auerhuhn, hier mit anderen Hühnervögeln vertreten, ist eine Seltenheit.
    Im Innern des Museums sind zahlreiche Heilpflanzen präsentiert sowie die Verteilung der Pflanzenarten in den verschiedenen Höhenlagen, die Holzarten und zahlreiche Tierarten, die man dann längs der Route wiederfinden kann.

Bosco misto del Cansiglio. (foto E. Piutti)